„Der Klimawandel ist ein langfristig wirkender Gefährdungsfaktor, der sich für viele Tiere und Pflanzen vor allem im Zusammenspiel mit bestehenden Beeinträchtigungen fatal auswirken kann. Daher ist es wichtig, nicht-klimatische Stressfaktoren zu reduzieren“

– (Klimastudie ÖBF)

Wenn wir ein bisschen mehr in der Natur einfach stehen lassen, dann schaffen wir ordentliche Lebensräume für viele Arten. Ein abwechslungsreicher Garten schafft tierische Vielfalt: Heimische Blumen und Gehölze, alte Obstbäume, kleine Gartenteiche (ohne Fischbesatz), Natursteinmauern, ein Insektenhotel, Nisthilfen für Vögel und Rasenoasen werten die Gartenlandschaft auf. Ein Stück „Wildnis“ ist nicht nur optisch ein spannender Bereich. In einem naturnahen Garten können Sie allerhand Vögel, Insekten, Amphibien, Reptilien und Säugetiere beobachten. Und das ist nicht schlampert!

Einfach mal nichts tun und damit den Insekten etwas Gutes tun: Rasenoasen werden beim Mähen einfach ausgespart, sodass Rückzugsorte für Insekten entstehen. Mit etwas Fantasie können dabei auch Rasenkunstwerke entstehen.

Dort, wo viel gegangen oder gespielt wird, ist Rasen eine großartige Sache. In vielen Gärten wird aber aus Gewohnheit die gesamte Wiesenfläche wöchentlich mit dem Rasenmäher kurz geschoren. Selbst dann noch, wenn große Teile des Rasens nur mehr zum Rasenmähen betreten werden.

Rasen ist aber nichts für Insekten.

Er bietet genau das nicht, was Insekten brauchen: Ganzjährig möglichst vielfältige Blüten und über Monate ungemähte Bereiche, in denen sich aus einem Ei ein ausgewachsenes Tier entwickeln kann. Rasenoasen sind die einfachste Möglichkeit, Insekten-Lebensräume zu schaffen. Wird Rasen seltener gemäht, entwickelt sich ganz von selbst oft eine „Blumenwiese“. Nicht immer stehen diese das ganze Jahr in Blüte. Das macht aber nichts. Auch ohne Blüten finden sich im Inneren der Oase viele junge Heuschrecken, Käfer oder Florfliegenlarven. Denn die brauchen gar keine Blüten, sondern einfach eine ungestörte Kinderstube.

Wem eine große Fläche ungemähter Rasen zu unordentlich erscheint, kann zumindest einen Teil ungemäht stehen lassen. Einzelne „wilde Ecken“ oder eine ungemähte Stelle inmitten des gepflegten Rasens ist für Insekten und andere Tiere bereits eine große Hilfe.

Schaffen wir gemeinsam mehr Bewusstsein dafür, dass es nicht immer der „englische Rasen“ sein muss und dass wir auch ein wenig „Ordentlich Schlampert“ sein dürfen. Wilde Ecken sind dann kein Versäumnis, sondern „Garten-Schutzgebiete“.

– Insekten.Leben: Tu Was – Webseite! (insekten-leben.at)