Am 20. November 2023 trafen sich in der Alten Hofmühle in Hollabrunn die Gemeinde- und Umweltschutz Vertreter:innen gemeinsam mit den Landwirten aus dem westlichen Weinviertel und darüber hinaus, um sich zum Thema Wasserrückhalt und Wassermanagement zu informieren und aktiv auszutauschen. Neben einem Fachinput vom Landwirtschaftsministerium sowie dem Land NÖ wurden über zehn praktische Vorzeigebeispiele präsentiert inkl. allen guten und schlechten Erfahrungen, von denen viele Teilnehmende profitieren konnten.

Das Weinviertel hat eine bekannte Herausforderung, und die wird in Zukunft noch größer: Wasser. Allerdings nicht zu viel davon, sondern zu wenig. LEADER Weinviertel Manhartsberg hat dazu gemeinsam mit den Klimamodellregionen Göllersbach, Schmidatal und Retzer Land zur Tagung „Regionale Wasserzukunft – Die neue Praxis im Weinviertel“ in Hollabrunn geladen. Ein gut abgestimmtes Programm aus Theorie und Praxis motivierte die Teilnehmer:innen in der bis auf den letzten Platz vollbesetzten „Alten Hofmühle“ über Lösungsmöglichkeiten in ihren Gemeinden nachzudenken.

Die Grundwasserversorgung in Österreich ist in absehbarer Zukunft zwar kein Problem, doch die Grundwasserneubildung wird immer weniger, führte der Wasserexperte aus dem Landwirtschaftsministerium, Ernst Überreiter, in seinem Vortrag aus. Seine Empfehlungen: „Wasserrückhalt in der Landwirtschaft, Landschaft und in den Ortschaften forcieren, Wasserbedarf vermindern, Effizienz steigern“.

Wie diese Empfehlungen bereits in der Realität aussehen können, zeigten über zehn
Vorzeigebeispiele aus dem Weinviertel bzw. aus Niederösterreich. Immer wieder kam dabei die
Landwirtschaft in den Fokus: pfluglose und erosionshemmende Ackerbearbeitung sowie
Zwischenfruchtanbau sorgen für lebendigere Böden und mehr Wasserspeicherfähigkeit, der Ausbau
von windbremsenden Mehrnutzungshecken senkt die Verdunstung und Bach-Renaturierungen
schaffen große Wasserflächen und bieten Platz für Schafbeweidung wie beim „Watzelsdorfer See“.
Vielen kleinen Maßnahmen direkt umgesetzt in den Regionen ist eindeutig der Vorzug zu geben, so
der Tenor des Tages. Milliardenprojekte wie etwa die Einleitung von Donauwasser ins Weinviertel
wurden sehr kritisch gesehen, schaffen sie doch nur neue Abhängigkeiten und reduzieren die
Innovationskraft vor Ort.

Alle Präsentationen und das Protokoll finden Sie auf der Veranstaltungswebseite https://leader.co.at/2023/11/21/rueckblick-auf-die-wasserkonferenz-2023/.

Vielen Dank für das aktive Mitmachen aller Teilnehmenden und großen Dank an das gesamte Organisationsteam von KEMs, KLAR!s und LEADER!!